Hans-Hermann
Braess, Ulrich Seiffert (Hrsg.):
Automobildesign und Technik – Formgebung, Funktionalität,
Technik.
Wiesbaden: GWV-Fachverlage 2007. 361 Seiten, 402 Abbildungen.
In drei Abschnitten beschreiben 21 Autoren das Zusammenspiel
von Design und Technik. Im ersten werden die wichtigsten Meilensteine
der Entwicklung ebenso dargestellt, wie die Grundlagen des Designs und
dessen Einfluss auf die Fahrzeuggestaltung. Dabei wird auch die Sicht
des Autokäufers nicht vergessen. Er ist es ja, der gewonnen werden
muss. Der zweite Abschnitt ist dem Design selbst gewidmet, seiner Philosophie
und Praxis. Hier geben die Designer Einblick in ihre Gedankenwelt, gewähren
gewissermaßen einen Blick ins Allerheiligste. Dagegen geht es im
dritten Abschnitt , der Technik, nüchterner zu. Aerodynamik, Ergonomie,
Glas, Lack und Stoffe und schließlich die Lichttechnik. Den Abschluss
bildet ein „Designatlas“, der Beispiele für die Entwicklung
des Designs von Baugruppen liefert.
Im gleichen Buch ist
das Kapitel 3.1 von W.-H. Hucho: Design und Aerodynamik –
Wechselspiel zwischen Kunst und Physik.
Die Aerodynamik hat sich beim Pkw – und nur um
den geht es hier - durchgesetzt. Wurde sie früher mehr oder weniger
geduldet, so ist sie längst stilprägend geworden.
Die Designer sind mit dem damit einhergehenden Paradigmenwechsel erstaunlich
gut zurecht gekommen. Ihre – und der Presse – mahnenden Rufe,
die Autos würden unter dem Diktat des Windkanals einander immer ähnlicher,
haben sie selbst widerlegt. Im Lauf dieses Prozesses hat die Aerodynamik
den Rang des Besonderen, das Spektakuläre, ja Schillernde, eingebüßt.
Sie ist eine technische Disziplin geworden, wie all die anderen auch,
die man einsetzen muss, wenn man besonders gute Autos bauen will.
Das Wechselspiel zwischen Design und Aerodynamik
wird entlang der historischen Abfolge beschrieben. Dabei tritt zutage,
wie sich die Fahrzeugaerodynamik schrittweise von der des Flugzeuges gelöst
hat. Mit den Strategien Detailoptimierung und Formoptimierung ist es gelungen,
strömungsgünstige Formen zu entwickeln, ohne das Design einzuengen.
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